Spätmittagstriangel
(Pour Hölderlin 10)
1
Was hat mich so teilzufrieden
So einvernehmlich im Gedankenbruch gemacht?
In giftger Zeit wachsen die Blumen. Wortlos
Die Orte, aber über meinen Himmeln
Ziehen Wörter noch und noch
Grasartig jetzt der Liebessinn, was hat
Geknickt die Baum- und Ast- und Kronen- die
Jetzt- und Demzufolgeliebe, pünktlich Leidenschaft. Geflecht
Durchwächst die Menschenmengen, wurzelt
Ob Nacht ob Nebel teilzufrieden im Gelächel.
Ist Zukunft heut schon pflückbar?
Machen Gedankenbrüche über ganze
Kompakte Katastrophen solche Bitterkeiten wett?
So noch und noch
herauf mit meinen Wörtern sickert
Furchtsamgeschäftiges ins immer noch Humose
2
Sitz ich, es staubt, vergnügt im späten
Mittag
Lieg ich, die Kanzler schwefeln, traumlos bei den Fraun
Red ich, ob hochgerüstet oder totgehungert der Planet,
Zum satten Schatten meiner Nachmittage.
Die Vaterstadt zum Scheißen; doch ihr schlägt die Nachtigall.
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