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LYRIK Mein mausklickendes Saeculum (Auswahl)
  Gedichte. 2008. Suhrkamp Verlag

 

Mein mausklickendes Saeculum

1

Zwischen den Furzen
Steigen die Morgenröten
Vom Korallenriff an der Milz
Hoch und machen die Lichter an

Aus dem Halbschatten heraus
Ins irisierende, ins Stundenglas
Wortschleim gepisst zwischen
Den Rülpsern, die machen Ton

Outlook aufgemacht die Toteliste
Auf Wikipedia nach dem eigenen
Seinem Nachnamen abgesucht. Da der noch
Fehlt, taumelt der Taumelnde in den Tag

Beträchtlich schlingert Liebeshunger
Auf den Frühstückstisch zu. Gedanken
Zu Kaskaden getrimmt durchdringen
Den Hunger und machen ihn alle

Aber doch noch an sich selbst
Etwas geklickt, vermehrtes Knödelgefühl
Beim Ausstöhnen, endlich Word geöffnet
In die Welt getreten, die macht den Schleim fest

2

Als ich aus meiner Tastatur einige
Wintersinfonien herausnudelte und nachpfiff
Machte sich eine kleine Stunde breit, zog
Mich heraus aus dem Saeculum

Sodass ich wie ein Sturmbann in meiner Zeit stehe
Den Nasebohrer im Anschlag, die Ohren aber
Knattern mir nur so bei dem Wetter. Vom Tang neben
Der Bauchspeicheldrüse aber graut es herauf


   
   
 
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